Lasst uns auf die Reise gehn, andres Land zu suchen /
Mit Dörte Hansen hat die deutsche Literatur eine neue Bestsellerautorin: drei Romane, drei Verkaufsschlager mit garantierter Verfilmung. Über ihr neuestes Buch „Zur See“ sagt die Autorin, es gehe ihr darum zu zeigen, was passiert, wenn die alte Ordnung nicht mehr funktioniert und eine neue sich etabliert, wenn ein Wechselspiel von Verlust und möglicher Befreiung in Gang kommt.
Aber „Altes Land“, der Titel ihres ersten Romans, weist in eine andere Richtung. Man kann ihn durchaus programmatisch verstehen. Es stellt sich heraus, dass in diesem alten Land vieles besser ist, als man denkt. Auch wenn es sich um das größte Obstanbaugebiet Deutschland handelt. Die Leute in der Stadt hingegen sind nervig, „Poser und Schwätzer in Tapas-Bars und Theaterfoyers“.
Liebevoll ironisch für die einen, abwertend für die anderen
Der Roman spielt in der Gegenwart und trotzdem fühlt man sich wie in den achtziger oder neunziger Jahren, stilistisch und erzähltechnisch vorsichtig modernisiert, liebevoll ironisch für die einen, abwertend für die andern. Tja und irgendwie ist das Neue schon immer da, so wie beim Rennen zwischen Hase und Igel. Was will man da machen? Wat mutt, dat mutt. Wer platt spricht, hat Recht. Altes Land eben, zur Mittagsstunde und zur See. Wie es ist, ist es gut und so wird es auch bleiben. Versprochen!
Dörte Hansen (2015): Altes Land, Penguin Verlag