Alltage

Kunststoff-Streik /

Im Großen und Ganzen sind wir alle für die Einsparung von fossilen Energien. Wenn es jetzt plötzlich weniger Öl und Gas gibt, ist das ein guter Anlass, sich etwas zu überlegen. Man könnte auf Kunststoffverpackungen verzichten. Schließlich bestehen sie aus Öl und Gas. Sie können nur schwer oder gar nicht recycelt werden. 95 Prozent davon landen früher oder später auf einer Müllhalde, im Meer oder in einem Ofen. Weltweit fallen jährlich 146 Millionen Tonnen Plastikverpackungen an; in Deutschland pro Person fast vierzig Kilo, Tendenz steigend. Die Plastikproduktion verursacht rund 15 Prozent aller CO2 Emissionen.

Ich sollte meine persönlichen Maßnahmen gegen Kunststoffverpackungen weiter verschärfen, mich mit anderen Streikenden austauschen, auf Alternativen hinweisen und gleichzeitig die Geschäfte, in denen ich einkaufe, anschreiben und darauf hinweisen, dass ich ab sofort Produkte in Kunststoffverpackungen boykottiere. Ich sollte mich mit anderen zusammentun und bestimmte Dinge in größeren Mengen einkaufen und weitergeben. Vielleicht reagiert die Wirtschaft darauf und schafft neue Infrastrukturen, auf Wochenmärkten zum Beispiel. Und noch etwas: Die Leute, die damit beschäftigt sind, sich selbstfahrende Autos und smarte Häuser auszudenken oder Satelliten-Programme oder die Städte der Zukunft, könnten mal kurz darüber nachdenken, wie man Nudel, Reis, Waschmittel und Klopapier ohne Plastikverpackung unter die Leute bringt. Kann doch eigentlich nicht so schwer sein.

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