Alltage

Das Wunder von Neupotz /

An manchen Tagen passieren einem komische Sachen. Wir fuhren zu einem Interview, ein Gasthaus, das sich mit Slow-Food einen Namen gemacht hat. Ein heller, eiskalter Februartag. Wir waren etwas zu früh im Dorf, stellten das Auto auf dem Marktplatz in die Sonne und stiegen aus. Der Wind trieb braunes Laub über die Straße. Sie ging zur Kirche, fasste auf die Tür und siehe da, sie öffnete sich. Ein hoher, schlichter Raum. Durch die Fenster strömte bunt das Winterlicht. Neuromantisch, 1840. Während wir uns umschauten, ging mir das Bruchstück eines Traums durch den Kopf. So wie es oft ist. An den Traum kann man sich nicht wirklich erinnern, nur ein Detail meldet sich plötzlich wie aus dem Nichts. „Jemand hat mir einen Kakao angeboten“, sagte ich. „Sehr interessant“, antwortete sie.

Die Haustür zum Restaurant war offen. Kaum hatten wir den großen Gästeraum betreten, kam die Besitzerin aus der Küche, begrüßte uns und bat uns einen Platz an. Sie habe extra etwas geheizt. Montags hätten sie ja geschlossen. „Möchten Sie etwas trinken? Wasser, Kaffee oder Cappucino?“ Dann schaute sie mich an. „Ich kann Ihnen auch einen Kakao machen.“

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