Alltage

Das male ich mir mal aus /

Statistiken sind eine feine Sache. Sie zeigen auf einen Blick, was los ist. Zum Beispiel die, die danach fragt, wer auf einen Teil seines persönlichen Wohlstands verzichten würde, um das Klima zu schützen. Klar, jetzt müsste man erst mal klären, was hier mit „Wohlstand“ gemeint ist. Wo endet der Bereich der konkreten Bedürfnisse und wo beginnt das unendliche Reich der Wünsche?

Wohlhabende, sagt eine andere Statistik, würden mehr in Klimaschutz investieren als nicht Wohlhabende. Allerdings würden sie gleichzeitig auch mehr Ressourcen verbrauchen. Und dann gibt es noch die Menschen, die den Konjunktiv dieser Frage hinter sich gelassen haben und nicht wohlhabend sind, weil sie umweltbewusst handeln; die, obwohl sie es könnten, bestimmte gut bezahlte aber klimaschädliche Jobs einfach nicht machen.

Zurück zur Statistik und ihrem Ergebnis. Die Frage nach dem Verzicht wurde mit der Wahlabsicht kombiniert. Es ist wenig überraschend, dass die Wähler der Grünen mit 79 Prozent vorn liegen. Von FDP- und CDU/CSU-Wählern würden 13 Prozent verzichten, die SPD kommt auf 45 und die Linken auf 63 Prozent. Die AfD-Wähler liegen bei 3 Prozent.

Das war ja zu erwarten, höre ich Sie sagen. Doch ich glaube, da steckt noch viel Stoff zum Nachdenken drin. Je länger ich mir ausmale, wie viel sich von diesem oder jenem Wohlstand beziehungsweise welche Selbstbilder sich hinter den Zahlen verbergen, desto stärker beginnt das Bild zu flimmern und flackern.

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