Autopoesie /
Ohne Metaphern wäre unsere Sprache ziemlich langweilig. Selbst ein technisches Konstrukt wie ein Auto gewinnt durch sprachliche Kreativität erst seine imaginäre Größe. Das beginnt ganz harmlos beim Zündschloss. Was verbirgt sich dahinter? Ein Gebäude, der Teil einer Waffe, eine Art Feuerzeug? Oder nehmen Sie den Anlasser. Auf den ersten Blick prosaisch, aber bei genauerem Hinsehen in einer Kategorie wie der Wegwerfer von Heinrich Böll. Ein erkenntnistheoretisches Oxymoron hingegen gehen Lichtmaschine und Scheinwerfer ein. Auf der einen Seite die Aufklärungsmetapher in industriellem Design und auf der anderen der barocke Widerspruch von Sein und Schein. Nur noch übertroffen vom Kühlergrill. Ins Poetisch-Groteske schwingt sich ein anderer Teil der Karosserie auf. Hier zerrt das Bestimmungswort eine schwebende, engelhafte Reinheit in den Dreck der Straße hinunter: der Kotflügel. Was für ein Drama, so ein Auto.

